Sonntag, 11. Januar 2009

Expressionismus Light oder Macke vs. Bauernfeind

Das Wunder des Expressionismus

Habe eben den Artikel in Wikipedia zum Expressionismus gelesen. Mich schaudert es, wenn ich dieses typische Kunstblabla lese. Und es wundert mich, wenn ich die hochtrabenden Sätze mit der Realität der Bilder vergleiche, wie jemand klaren Sinnes so etwas schreiben und glauben kann.

Bildvergleich

Ich möchte das Geschwafel etwas genauer unter die Lupe nehmen und mit einem Bildvergleich unterlegen. Ich werde hierbei die angeblich ach so großen Orient-Aquarelle des August Macke den dilettantischen Aquarell-Schmierereien eines Gustav Bauernfeind gegenüberstellen.

August Macke

Offizieller Blick

Macke gilt als einer der großen deutschen Expressionisten. Seine Werke haben Eingang in die Geschichtsbücher gefunden, seine Bilder zieren unzählige Jahreskalender. Seine Orient-Aquarelle sollen zu den Meisterwerken der Menschheit zählen. Auf jeden Fall laut The Yorck Project: 10.000 Meisterwerke der Malerei, dort sind sie nämlich alle zu finden.

Klarer Blick

Ich betrachte dies um einiges nüchterner und sehe zu Beginn seiner Laufbahn einen 4-klassigen Künstler, der ein paar simple, akzeptable Porträts malte, jedoch, aufgrund fehlenden Talents, jeden seiner Pinsel entfernt von komplizierteren Kompositionen hielt.

Schnell ist er wohl zu dem Schluss gekommen, dass mit seinem beschränkten Können der Weg zum Malerfürsten etwas beschwerlich werden könnte. Er hatte jedoch Glück. Jemand flüsterte ihm das magische Geheimnis des Erfolges zu. Nämlich erstens viel Geschwätz über die angebliche Bedeutung seiner Werke verbreiten. Und zweitens das Bild immer schön dilettantisch aussehen lassen, dann wird's was mit der Karriere. An diesen Rat hat er sich den Rest seines Lebens gehalten.

So meine Version des Meisters des dilettantischen Realismus, die sich wohl so mehr oder weniger zugetragen haben mag.

Gustav Bauernfeind

Offizieller Blick

Gustav Bauernfeind (1848-1904) hingegen ist ein nicht erwähnenswerter Langweiler ohne Gefühl und Kunstwert.
Nicht zu Unrecht ist er unbeachtet und vergessen in Jerusalem gestorben. Man könnte ihn, aufgrund seines Könnens, zu den akademischen Malern zählen. Und die waren alle nichts.

Klarer Blick

Bauernfeind wurde als sechstes von neun Kinder eines Stadtapothekers 1848 in Sulm am Neckar geboren. Sein Vater verunglückte früh, so dass Bauernfeind schon mit 17 Jahren selbst für seinen Lebensunterhalt verantwortlich war.

Er schloss trotz dieser widrigen Umstände ein Architekturstudium in Stuttgart erfolgreich ab. Gewann einen Architekturwettbewerb und erhielt den Auftrag, Ansichten von Italien und der Schweiz für einen Verlag festzuhalten (1873/1874).

Diese Reise überzeugte ihn endgültig, dass er zum Maler, statt zum Architekten berufen war. Autodidaktisch bildete er sich weiter. Aufgrund eines Honorars für eine Innenvedute des Bayreuther Festspielhauses konnte er sich den Traum einer Orientreise erfüllen. Dies waren wohl unvergessliche Momente, da in den folgenden Jahren weitere Reisen in den Orient folgten.

1896 verließ seine Familie, wohl auch aufgrund finanzieller Probleme in München (er wohnte dort seit 1876), sein Heimatland und wanderte nach Jerusalem aus. Dort starb er am Heiligen Abend des Jahres 1904. Er wurde in aller Stille auf dem Friedhof der Templergesellschaft in Jerusalem beigesetzt.

Autodidakt

Ich kenne kaum einen Maler (eigentlich fällt mir gerade gar kein anderer ein), weder im deutschsprachigen noch internationalen Vergleich, der als Autodidakt der Malerei zu solchen Höhen der Kunst geschwungenen ist. Großartige, komplexe Kompositionen, feines Farbgefühl, perfekt gemalte Perspektiven kennzeichnen sein Werk. Die exotische, faszinierende Region des Orients spiegelt sich in seinen Bildern wider, wie dies nur wenigen anderen gelungen ist. Bei einem Israel-Urlaub hatte ich manchmal den Eindruck, Teil eines Bauernfeindbildes zu sein. Und dies ist aus meiner Sicht ein großes Lob.

Wikipedia Artikel

Nun zurück zu dem Wikipedia-Artikel und den Aquarell-Orientbildern des großen Expressionisten und denen des unbedeutenden, pedantischen Langweiler.

1. Sein Erlebnis


Das Besondere des Expressionismus soll sein,

dass der Künstler versucht, sein Erlebnis für den Betrachter darzustellen.

Als ob dies etwas Besonderes wäre, etwas großartiges Neues. Ganze Schulen der Landschaftsmalerei oder der Orientmaler, so wie Bauernfeind, haben oft ausschließlich das dargestellt, was sie selber erlebt und gesehen haben. Diese Faszination des Orients ist bei Bauernfeind nicht nur spüren, nein auch zu sehen.

Gustav Bauernfeind: Jude in Jerusalem
Aquarell - 30,8 x 11,7 cm

Gemeint ist jedoch mit "sein Erlebnis" noch etwas anders. Das sich angeblich die psychische Empfindung beim Malen manifestieren muss. In der Praxis heißt das, je schlechter gemalt, desto tiefgründiger sein Erlebnis. Diesen Quatsch muss man jedoch nur als Expressionist glauben.

August Macke: Landschaft bei Hammamet (1914)

Wenn man Mackes ungeschickte Farbkleckse dagegen sieht, schien ihn die Landschaft ziemlich kalt gelassen zu haben. Seine schwammigen, lustlos hingeschmierten Bilder weisen auf Langeweile, denn auf Begeisterung für die fremde Kultur hin.


2. Seelischer Ausdruck
Als Kunst des seelischen Ausdrucks dem Impressionismus (Darstellung der äußeren Erscheinung der Dinge) entgegentrat und diesem somit diametral gegenüberstand.

Da bin ich ja mal gespannt, wie die lieben Expressionisten ihre Seele auf der Leinwand ausdrücken.
Wenn es kunstvoll geschieht, dann will ich nicht meckern.
Die Intention des Künstlers mag für ihn selber von Bedeutung sein, was als Kunstwerk jedoch zählt, ist das Ergebnis. Wenn dieses dilettantisch ist, dann mag der Mensch seine Seele auf die Leinwand gebracht haben, aber es hat nichts mit Kunst zu tun.
Es kann für seinen Therapeuten von Interesse sein, solange das Werk aber millionenfach in jedem VHS-Kurs gemalt werden kann, hat sein Werk nicht den Vorrang vor diesen Millionen anderen VHS-Dilettanten.

In Museen soll Platz für Kunst und nicht für Kunsttherapie sein!

August Macke: Blick in eine Gasse (1914)

Die Seele Mackes hat scheinbar nicht all zu viel auszudrücken. Ein paar Kleckse, angedeutete Person, fertig.

Gustav Bauernfeind: Die Klagemauer in Jerusalem
Aquarell - 97,1 x 51,4 cm

Bauernfeinds fast ein Meter großes, fantastische Aquarell (es gibt eine identische, noch größere Ölversion dieses Motivs) der Klagemauer mag als Vergleich dienen. Auch ohne Geschwafel über den seelischen Ausdruck des Malers erkennt man, dass er von dieser Region und den Menschen beeindruckt war.

3. Farbe, Dynamik und Gefühl
Die Elemente Farbe, Dynamik und Gefühl lassen sich in nahezu jedem expressionistischen Kunstwerk finden.

Respekt. Farbe ist bei der Malerei schon ab und zu vorhanden. Sehr gut erkannt. Dynamik und Gefühl also auch noch. Gut. Aber wohl doch eher das typische, hohle Geschwätz, welches sich zwar nett anhört, aber keine Entsprechung auf der Leinwand findet.

Jeder VHS Schüler kann soviel Gefühl beim Schmieren seiner Leinwand aufbringen, dass die Butter im Kühlschrank schmilzt. Das Ergebnis wird dadurch aber auch nicht besser.

Der Expressionist kann, wenn er Spaß daran hat, sich den ganzen lieben Tag wie ein blaues Pferd von Franz Marc fühlen. Solange er dies aber nicht gekonnt malt, hat dies nichts mit Kunst zu tun.

August Macke: Markt in Algier (1914)

Farbe hat er wirklich benutzt. Die Töpfe seines Malkastens schön gleichmäßig geleert. Ob er dabei Gefühle hatte, weiß ich nicht. Aber was das ganze mit Dynamik zu tun haben soll, verstehe ich als Expressionismus-Laie mal wieder nicht.

Gustav Bauernfeind: Die Davidstraße in Jersualem 
Aquarell - 49 x 32,7 cm

Er hat nicht nur Farbe benutzt, sondern sie auch gekonnt verwendet. Ob die Maurer und Schreiner dieser Straße Dynamik haben walten lassen, kann ich nicht beurteilen. So lieblos wie die Bilder Mackes wirkt das Resultat auf jeden Fall nicht.

4. Freiheit für Form und Farbe
Der freie Umgang mit Farbe und Form

Heißt übersetzt: kann nichts, hat nichts gelernt, bekommt es besser nicht hin. Freier Umgang heißt im Klartext, jeder Müll soll absichtsvoll erscheinen.

August Macke: Kairouan-3 (1914)

Kann ich nur bestätigen. Perfekter Expressionismus. Farbe und Form sind sehr frei gewählt und haben nichts mit kunstvollem Können zu tun.

Gustav Bauernfeind: Der Teich Bethesda in Jerusalem (1886)
Aquarell - 48,5 x 32,1 cm

Farben hat Bauernfeind auch benutzt, aber sich scheinbar nicht an den freien Umgang gehalten, sondern alles kunstvoll als Gesamtwerk komponiert. So wird das nichts als Expressionist, würde man ihm zurufen, wenn er noch leben würde.

5. Reduzierung ohne Perspektive
Motivreduzierung aufs Wesentlichste und der Auflösung der traditionellen Perspektive.

Passt zum vorherigen. Aufs Wesentliche bin ich schon sehr gespannt. Das Wesentliche muss ein Künstler immer auf die Leinwand bringen, da der Platz nur sehr begrenzt ist. Wesentlich scheint es auf jeden Fall zu sein, so ungeschickt zu sein, dass Perspektive und Komposition schön schief und hässlich sein müssen.

August Macke: Im Basar (1914)

Hier hat er wirklich reduziert. So weit reduziert, dass alles angedeutet ist und nichts klar erkennbar. Augen, Nase, Mund und sonstiges unwesentliches Zeug schön beiseite gelassen.

Gustav Bauernfeind: Eingang zum Tempelplatz in Jerusalem
Aquarell - 48,1 x 32,1 cm

Dieser bedeutende Ort ist mit viel Liebe zum Detail wiedergegeben. Perspektivisch hat der Streber sein Bild perfekt gemalt. Expressionistisch eine Katastrophe.

6. Direkt und Spontan

drückten die Expressionisten ihre eigenen Regungen aus, sie gaben direkt und spontan ein „durchfühltes“ und interpretiertes Motiv weiter.

Direkt und spontan. Gut. Anders habe ich es nicht erwartet. Mit Liebe zu einer Sache hat dies nicht viel zu tun, wenn alles direkt und spontan geschehen muss. Etwas auszuarbeiten und kunstvoll zu gestalten, verlangt mehr, als eine schnelle Skizze. Dies verlangt Können und Passion, welches den ungeschickten Händen der Expressionisten meist völlig fehlt.

Gustav Bauernfeind: Orientalische Straßenszene (Jerusalem)
Aquarell - 29 x 29 cm

Setzen. Sechs, würde der gute Expressionist jetzt sagen. Bauernfeind hat sich wieder an keine Regel dieser großen Schule gehalten. Nicht spontan und direkt hingeschmiert wie der große Macke. Nein, sorgsam ausgearbeitet hat er das Bild. Welch Schande und welch Verbrechen gegen die reine Expressionismuslehre. Zum Glück kannte Bauernfeind diese nicht. Es sei ihm verziehen.

7. Protest
Der Expressionismus richtete sich als Protest gegen die damals bestehende Ordnung und somit vielfach gegen das Bürgertum.

Die guten Expressionisten können Protestieren gegen alles und jeden, solange es ihnen Spaß bereitet. Wenn sie jedoch als Künstler bezeichnet werden wollen, zählt ihr künstlerisches Resultat. Und ich befürchte, dies ist eher grauenhaft schlecht als von Können gezeichnet.

August Macke: In der Tempelhalle (1910-1914)

Stimmt, hier hat Macke wohl gegen den Tempel protestiert. Das aber grauenhaft schlecht.

Gustav Bauernfeind: Kaffeehaus in Jerusalem (1880)
Aquarell - 31,7 x 46,4 cm

Gegen was hat der gute Gustav denn hier protestiert? Wohl gegen das Rauchen verbotener Substanzen im Kaffeehaus. Dies ist aber, außer für Expressionisten, unerheblich. Die Atmosphäre solch eines Hauses ist, auch ohne lebende Staffage, wunderbar wiedergegeben. Das ist Kunst, aber leider kein Expressionismus.

8. Geistige Haltung
Es war mehr die geistige Haltung, die den Expressionismus ausmachte.

Schön für sie. Und was hat das mit Kunst zu tun? Sie können halten was sie wollen.

August Macke: Händler mit Krügen (1914)

Nach allem, was ich von Macke gesehen und gelesen habe, wird seine geistige Haltung 1A gewesen sein.

Gustav Bauernfeind: Motiv aus Damaskus (1889) Aquarell - 37,5 x 26,8 cm

Ein kleiner Winkel Damaskus ist mittels des Meisters Hand zum Leben erwacht. Seine Empfindung hierbei ist egal. Aber, um den Expressionisten zu beruhigen, bei der großen Liebe zum Detail wird er bestimmt eine positive geistige Haltung bewahrt haben.

Sie sollten ihre geistige Haltung auf Seite legen und sich auf die Suche nach der verlorenen künstlerischen Haltung begeben. Zu finden ist sie bei Gustav Bauernfeind!

6 Kommentare:

  1. Ich verstehe nicht viel von Künst, bin selber nicht begabt, nicht in diesem Gebiet sonst in einem anderen.
    Anber ich merke wenn was meine Seele berührt.
    Bauernfeind tut dies in allen seinen Bildern.
    Was Macke macht .... Ich bin froh das es noch Leute gibt die was verstehen und sollche Bilder ins wahre Licht rücken. Es ist keine Kunst!

    Vielen Dank.

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  2. Diese Bilder scheinen sehr schön, das Macke der Meister ist. Bauernfeind ist Handwerker, kein Künstler.

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  3. Äpfel und Birnen?

    Ob es fair ist, zwei Vertreter zweier so unterschiedlicher Kunst-paradigma (entschuldigt das wort) zu vergleichen? - die einzige Gemeinsamkeit besteht ja im nah-östlichen Motiv.
    Ich bin auch kein Freund der Entwicklung welche die Kunst im vergangenen Jahrhundert genommen hat; und ja: es ist meist mehr prätentiöses Geschwafel als können oder gar Inhalt. - aber sind Bauernfeindsbilder in ihrer Detailverliebtheit nicht auch irgend wie ermüdend und langweilig? - es sind schöne Motive, man könnte auch fast meinen es seien Photographien (mir arrangierter Straßenszene etc.). Aber man empfand es eben immer mehr als langweilig, spätestens dann, als die Fotographie die Handwerklich herausragende Malerische Darstellung vollends obsolet machte. - so schätzt man heute das höher, was den verlorenen Kampf gegen die Kamera nichtmehr zu führen versucht.

    Manche der Bilder die Du von Macke zeigst wirken dabei tatsächlich wie von Kinderhand (kam übrigens durch den glück-der-klee-blätter Artikel hier her) - aber doch gut genug dass ich sie stolz an die wand hängen würde und sagen: "das hat mein Sohn gemalt!"- jedenfalls in so manchem Fall.
    Es ist ein anderes Paradigma. Ob es nun dem Unkönnen geschuldet ist, dass dieser Künstler sich dem unterwirft? - quaeritur. Man wird von einem Maler nicht verlangen, dass er auch hervorragende Skulpturen anfertigt, geschweige denn seine Malereien daran messen, was er im [Skulptur-]Bildnerischen nicht vermag (warum sollte nicht auch innerhalb der Malerei derart differenziert werden? - man müsste doch ein ziemlicher Kleingeist sein um das generell auszuschließen!). Und wenn ich auch selbst kein Freund des Expressionsmus bin (!), so muss ich in meiner eigenen Selbstkritik doch einräumen, dass auch diese Gattung ein Daseinsrecht habe. Kunst kommt von Können? - was aber wenn dein einziges Können darin besteht, einen verlorenen Kampf gegen ein technisches Gerät zu kämpfen? Man muss etwas interessantes bieten, auch etwas schönes (Kunst und schön - DAS gehört vorallem zueinander! - die hässliche Kunst ist ein Selbstwiderspruch!), etwas, das man sich an die Wand hängt um damit den Raum zu ergänzen o.ä. (entschuldige, wenn das den "Avantgardistischen" schlachtruf "l'art pour l'art" vor den Kopf stößt...) - da kann Detailversessenheit mal zu nervös wirken, und ein paar der simplen Motive die du von Macke zeigtest die bessere Alternative sein.

    Dabei kann ich dir bei alledem noch weitestgehend beipflichten, wenn auch deine Darstellung unsachlich, populistisch, oberflächlich daherkommt.
    Spätestens aber wenn ich dann lese was du zu Picasso schreibst bleibt mir nur noch meinen Kopf zu schütteln. Ich bin Laie, ohne jede Frage, und ich selbst mag all dieses prätentiöse geschwafel von Seiten moderner "Kunst" nicht hören, und finde es ebenfalls jenseits alles gesunden Menschenverstands, was für schmierereien a la "Paul Klee" (den ich vorher nicht kannte) gezahlt wird; Aber die Bilder von Picasso... nunja, laienhaft gesprochen: sie besitzen eine große Kraft und Vollendung. Mag ja sein dass auch von ihm viele Schmierereien heute hoch gehandelt werden (wollte er das? - ich bezweifel es). Aber er hatte ein Recht sich vor die Weeke seiner Nachahmer zu stellen und verächtlich zu seufzen: "und wieder nur Langeweile". Ein Epigone oder Mitläufer war er jedenfalls nicht. Er bringt das interessanteste jener Entwicklung auf seine eigene Weise (vielleicht gäbe es andernorts gute alternativen) auf den punkt wenn er sagt: "Ich konnte schon immer malen wie ein Raffael - aber ich habe ein Leben lang gebraucht zu lernen zu malen wie ein Kind"... Halt mich für verrückt: aber ich glaube diesem genial veranlagten Burschen, der spät erst zu seiner Kindheit fand. Aber was weiß ein Handwerker schon von der herausstellenden Wirkung des Genies...?

    und nun los: fall über mich her!

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  4. @Prätorianer, der Vergleich hinkt wirklich, da ich hier Meisterwerke der Menschheit mit den Werken eines weitgehend unbekannten deutschen Maler vergleiche. Aber ich bin mir sicher, der deutsche Maler würde mir dies verzeihen.

    Es geht bei der Beurteilung von Gemälden nicht darum, ob sie eine Wohnzimmerwand dekorieren können oder nicht. Es geht um den Anspruch, den diese Werke erheben. Und dieser ist, wie ich so oft schreibe, aus meiner Sicht nicht gegeben, wenn das Werk aus beliebiger anderer Feder stammen könnte.

    Bei Picasso haben wir ebenfalls absolut keine Basis. Der größte Teil seiner Werke hätte null Wert, wenn er von deinem Vorfahr und nicht von Picasso stammen würde. Die Kraft ist für mich eingebildet und Vollendung ein Witz.

    Jeder soll nach seiner Façon selig werden, aber deine Façon ist bestimmt nicht meine.

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  5. @Kunst Kommt Von Können: Kann man die hier dargestellten Bauernfeind-Gemälde in einer Ausstellung live sehen? Ich bin speziell auf der Suche nach dem Bild "Orientalische Straßenszene in Jerusalem", welches ich als Abbildung inkl. Rahmen für ein Kunstprojekt suche und gern fotografieren würde.

    Werde ich ggfs. im Bauernfeind-Museum fündig?

    Vielen Dank

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  6. Leider sind in meinem Buch zu Bauernfeind kaum Angaben zu den Ausstellungsorten zu finden, auch zu dem gesuchten Bild nicht.

    Aber es kann schon gut sein, dass dieses Aquarell in dem Bauernfeind Museum zu finden ist. Bilder des Museum sind hier: http://www.eslam.de/bildergalerien/b/bauernfeind_museum/bauernfeind_museum_bildergalerie.htm zu finden. Auf den Bildern kann ich es zwar nicht erkennen, aber das soll nichts heißen.

    Einfach mal dort nachfragen. Kontaktdaten: http://www.auf-reisen.de/de/Freizeitangebot_0.asp?NA=Sulz_am_Neckar_Bauernfeind_Museum&IOD=142218

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