1 zu 9 gegen die Kunst

Haushohe Niederlage

Das Jahr 2013 ist vorbei, und das Ergebnis steht fest: eine klare, eindeutige 1:9-Niederlage. Es war nicht anders zu erwarten, aber erfreulich ist es trotzdem nicht.

Wie der FAZ-Jahresrückblick zu den teuersten Besitzerwechseln von sogenannten „Kunst“-Werken zeigt, hat der Marktwert auch dieses Jahr wieder nichts mit Qualität zu tun, sondern ausschließlich mit Investment. Wären Qualität und Können auch nur ansatzweise von Bedeutung, dann würden garantiert neun der ersten zehn Werke nicht in dieser Liste auftauchen.

Fehlende Zockermentalität

Wie man beispielsweise für Mark Rothkos oder Barnett Newmans langweilige, pedantisch-minimalistische Farbflächen zweistellige Millionenbeträge ausgeben kann, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Nerven wie Drahtseile braucht man dafür allemal – vor allem, wenn man darauf vertraut, dass diese „Kunst“-Werke auch in Zukunft ihren Wert behalten werden.

Das Produkt selbst ist dabei natürlich nicht der Grund für diesen Optimismus. Der wahre Wert liegt im Namen des Künstlers, der als Basis der Investition dient. Sein Ruhm soll die Zeiten überdauern – das zumindest hoffen die Geldgeber. Falls sie damit recht behalten, wird unsere Epoche vielleicht einmal als Ära des Spekulanten-Dilettantismus in die Geschichtsbücher eingehen.

Hoffnung

Einzig ein Werk verdient aus meiner Sicht tatsächlich die Bezeichnung „Kunst“: Norman Rockwells „Saying Grace“  von 1951, das als rühmliche Ausnahme den achten Platz belegt.

Mal sehen, was das Jahr 2014 bringen wird. Mein hoffnungsvoller Tipp: ein Ergebnis von 2:8.

Kommentare

  1. Habe mir gerade "Saying Grace" angeschaut. Tatsächlich ein schönes Bild, anschauenswert. Es wirkt allerdings etwas verschwommen, gewissermassen unscharf. Liegt das nun an dem Gemälde oder an der Reproduktion?

    Gruss an Sie
    Georg

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  2. Das wird mit Sicherheit an der Reproduktion liegen. Gruß

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