Jozef von Brandt zwischen München und Polen
In den 70er Jahren bildete sich in München ein Kreis polnischer Maler, welche Themen ihrer Heimat im Westen salonfähig machten. Der Kopf und Lehrmeister der Gruppe war Jozef von Brandt, den ich im Folgenden etwas näher vorstellen möchte.
Viele Daten und Abbildungen zu dem Künstler habe ich dem schönen Buch: Hans-Peter Bühler: Jäger, Kosaken und polnische Reiter entnommen.
Erste Schritte
Jozef von Brandt wurde am 11. Februar 1841 als Sprössling einer mit einem Adelsprädikat geschmückten Ärztefamilie geboren. Seine Eltern zogen früh aus dem heimischen Szczebrzeszyn Lubelski ins hektischere Warschau. Leider verstarb sein Vater bald darauf und seine Mutter, eine musikalisch, künstlerisch begabte Frau, war nun alleine für die Erziehung des kleinen Jozefs verantwortlich.
Pariser Etappe
Nach Beendung seiner Ausbildung am Adelsinstitut reiste er Ende der 50er Jahre nach Paris, um dort nach dem Willen seines Paten, Andrzej Zamoyski, ein Ingenieurstudium zu beginnen. Jedoch war dem jungen von Brandt nach anderem zumute. Seine Liebe galt der Malerei und so schrieb er sich bald in der Ecole des Beaux Arts ein, um von dem berühmten Maler Léon Cogniet zu lernen.
Léon Cogniet - Departure of the Paris National Guard, September 1792 - Ausschnitt (1836)
Öl auf Leinwand
Von Dauer war diese Begeisterung nicht, da er schon 1860 wieder heimischen Boden betrat. Viel nahm er nicht mit aus Paris. Malerisch hinterließ Cogniet keine allzu großen Spuren, einzig die in Paris geschlossene Freundschaft zu seinem Landsmann Juliuz Kossak währte ein Leben lang.
Bestimmung gefunden
Er stand an einem Wendepunkt in seinem Leben. Maler wollte er werden, aber noch war er nicht soweit, auf eigenen Beinen zu stehen. Eine Studienreise 1860 mit seinem Freund Kossak in die Ukraine, dem ehemaligen polnischen Gebiet, sollte sein zukünftiges Schaffen stark beeinflussen. Hier sog er erstmals die Eindrücke auf, welche die spätere Brandt-Schule kennzeichnen. Die Darstellung der rauen Steppen Vorderasiens und ihrer Bewohner. Kriegerische Kosaken, kleine Jäger und Dorfgeschichten seiner Heimat wurden sein Markenzeichen.
München wird's richten
Was fehlte, war die notwendige malerische Meisterschaft. Der Aufbau großer Massenszenen basierend auf sauberer Zeichnung und gekonntem Kolorismus, das wollte er lernen. All dies, was man damals mit der Schule Carl Theodor von Pilotys verband.
Carl Theodor Piloty - Die Gründung der katholischen Liga durch Herzog Maximilian I von Bayern - Ausschnitt (1854)
Öl auf Leinwand 379,5 x 516,5 cm
Also lag es Nahe, dass sein Freund Jozef Simmler und sein Onkel Stanislaw Lessel ihn 1862 nach München an die dortige Akademie empfahlen, welche zu dieser Zeit voll und ganz unter dem Eindruck Pilotys stand.
Gesellige Pferdemaler
Das trockene Studium an der Akademie war Jozef nicht immer geheuer und so suchte er bald Aufnahme im Privatatelier Franz Adams.
Das gesellige Arbeitsleben dort war seine Welt.
Theodor Horschelt - Rastendes Beduinenpaar mit Araberpferden (1853)
Öl auf Leinwand (63,6 x 79,5 cm)
Neue Pfade
Diese Zutaten schmeckten dem jungen von Brandt, er hatte seinen Weg gefunden. Pferde samt polnischer Heimat und Geschichte. Das war es, was er malen wollte. Eigentlich natürlich für jemanden wie ihn, der auch im Ausland seine Liebe zur Heimat Polen fest im Herzen trug. Polen, das nach dreimaliger Teilung nicht mehr auf der politischen Landkarte existierte, aber dessen glorreiche Vergangenheit Millionen Polen von einer besseren, selbständigen Zukunft träumen ließ.
Zum Glücke der Kunst ging dieser Samen nicht in einem langweiligen, statischen Maler des Biedermeiers auf, sondern in einem akademischen Maler des 19. Jahrhunderts, einem großen Bildkomponisten, Meister dynamischer Handlung, Bewegung im Bilde, gewagter Perspektiven und gekonnter Farbgebung.
Erste Erfolge
Die Welt konnte das erstmals in Ansätzen auf der Weltausstellung 1867 in Paris erkennen, als er sein großes Historienbild Großhetman Chodkiewicz von Litauen in der Schlacht von Chocim gegen die Türken ausstellte und gute Kritiken einheimste.
So schrieb der bekannte Kritiker Friedrich Pecht:
Erfolgreich war er auch künstlerisch damit. 1869 in München und 1873 in Wien errang er auf den großen Ausstellungen goldene Medaillen.
Magische Anziehung
Der Maler war nun anerkannt und besaß einen sehr guten Ruf als Künstler und Mensch. So zog von Brandt ab den 70er Jahren unzählige polnische Maler magisch nach München. Es bildete sich eine polnische Kolonie, dessen bedeutendster Kopf von Brandt selber war.
1870 folgte ein weiteres Gemälde mit großer nationaler Bedeutung, Stefan Czarniecki bei Kolding, welches von Brandt für das Warschauer Nationalmuseum schuf. Sein Erfolg wuchs und die Nachfrage seinen Gemälden stieg. Die Museen wollten seine Bilder, so auch 1878 die Berliner Nationalgalerie, welche das riesige, viereinhalb Meter breite Gemälde Befreiung der in Gefangenschaft Geratenen ankaufte.
Kosaken kommen
Eines seiner Hauptwerke und ein Gemälde, welches am Anfang seiner Liebe der Darstellung von Kosaken steht, war das Bild aus dem Jahre 1874, Ukrainische Kosaken ins Feld ziehend, begrüßen die Steppe mit ihrem Kriegsgesang.
Aufmerksamen Beobachtern war nicht entgangen, dass er erstmals mit dem Zusatz z Warszawy (aus Warschau) signierte, um Missverständnisse zu vermeiden und als polnischer Maler angesehen zu werden. Mit diesem Werk war er sehr zufrieden, da er es 1875 nach Wien, 1876 nach Berlin und 1878 zur Pariser Weltausstellung sandte.
Zwischen München und Polen
Jozef von Brandt war ein stolzer Pole, aber auch seinem Gastland zu ewigem Dank verpflichtet. Vermittlung der malerischen Grundlagen, Anerkennung seiner Fähigkeiten und finanziellen und beruflichen Erfolg erlangte er in München.
So wurde ihm im Jahre 1877 die Ehrenmitgliedschaft der Akademien in München und Berlin und 1878 die Berufung als königlich, bayrischer Professor an der Kunstakademie in München angetragen. 1876 bekam er die kleine Goldene in Berlin und 1879 die große Goldene in München.
Aufgrund seiner Sommeraufenthalte in Oronsk behielt er den Kontakt zur Heimat, den er 1894 durch die Gründung der Gesellschaft zur Unterstützung polnischer Maler verstärkte. Sein Künstlerleben und Hauptatelier führte er aber weiterhin in München.
Sein Atelier war, wie er selber sagte, eines der sehenswerteren der Stadt. So berichtet ein Besucher:
Gutes Niveau
Die ganz großen Erfolge blieben in den 80er Jahren aus, aber die Nachfrage nach seinen Bildern war ungebrochen.
Sogar den prestigevollen Ruf an die Krakauer Akademie als Nachfolger des großen polnischen Malers Jan Matejkos lehnte er ab, da er sich in seiner Wahlheimat so wohl fühlte.
Jan Matejko - King Jan Sobieski defeating the Turkish army in Vienna -Ausschnitt (1883)
Öl auf Leinwand (458 x 894 cm)
Letzte große Erfolge erzielte von Brandt Anfang der 90er Jahre mit großen Medaillen bei der Berliner Ausstellung 1891, einer Auszeichnung auf der Weltausstellung in Chicago und der Verleihung verschiedener Orden (1873 den Franz-Joseph Orden, 1893 den Verdienstorden der bayrischen Krone und 1898 den Bayerischen Michaelsorden).
Viele seiner Gemälde wurden in den Jahren vor der Jahrhundertwende nach Nordamerika verkauft, weil sein Händler, die Galerie Wimmer, gute Verbindungen dorthin hatte. Auch in Frankreich hatte von Brandt ein Standbein, da er in Paris durch George Petit vertreten war.
Zeitgeist
Doch der Zeitgeist zog auch an von Brandt nicht vorüber. Dafür war er ein zu großer Könner und den aufstrebenden Dilettanten zu verdächtig. So gab es einen großen Aufschrei unter den Sezessionisten, als die Pinakothek zwei Gemälde Brandt's und Roubaud's erwarb. Wie konnte man nur diesen Schund anfkaufen. Gleiches war in Zeitungen zu lesen, welche die alten Meister verlachten und als veraltet ansahen.
Als er am 12. Juni 1915 verstarb, vergoss kaum jemand mehr in München eine Träne. Expressionismus, Futurismus und Kubismus-Müll waren die modernen Schlagworte. Den polnischen Geschichtenerzähler wollte niemand mehr sehen. Ein Schicksal, das er es mit vielen großen Meistern dieser Zeit teilte.
Viele Daten und Abbildungen zu dem Künstler habe ich dem schönen Buch: Hans-Peter Bühler: Jäger, Kosaken und polnische Reiter entnommen.
Erste Schritte
Jozef von Brandt wurde am 11. Februar 1841 als Sprössling einer mit einem Adelsprädikat geschmückten Ärztefamilie geboren. Seine Eltern zogen früh aus dem heimischen Szczebrzeszyn Lubelski ins hektischere Warschau. Leider verstarb sein Vater bald darauf und seine Mutter, eine musikalisch, künstlerisch begabte Frau, war nun alleine für die Erziehung des kleinen Jozefs verantwortlich.
Jozef von Brandt - Auf der Flucht (um 1880)
Öl auf Leinwand (61 x 100,4 cm)
Öl auf Leinwand (61 x 100,4 cm)
Pariser Etappe
Nach Beendung seiner Ausbildung am Adelsinstitut reiste er Ende der 50er Jahre nach Paris, um dort nach dem Willen seines Paten, Andrzej Zamoyski, ein Ingenieurstudium zu beginnen. Jedoch war dem jungen von Brandt nach anderem zumute. Seine Liebe galt der Malerei und so schrieb er sich bald in der Ecole des Beaux Arts ein, um von dem berühmten Maler Léon Cogniet zu lernen.
Léon Cogniet - Departure of the Paris National Guard, September 1792 - Ausschnitt (1836)
Öl auf Leinwand
Von Dauer war diese Begeisterung nicht, da er schon 1860 wieder heimischen Boden betrat. Viel nahm er nicht mit aus Paris. Malerisch hinterließ Cogniet keine allzu großen Spuren, einzig die in Paris geschlossene Freundschaft zu seinem Landsmann Juliuz Kossak währte ein Leben lang.
Bestimmung gefunden
Er stand an einem Wendepunkt in seinem Leben. Maler wollte er werden, aber noch war er nicht soweit, auf eigenen Beinen zu stehen. Eine Studienreise 1860 mit seinem Freund Kossak in die Ukraine, dem ehemaligen polnischen Gebiet, sollte sein zukünftiges Schaffen stark beeinflussen. Hier sog er erstmals die Eindrücke auf, welche die spätere Brandt-Schule kennzeichnen. Die Darstellung der rauen Steppen Vorderasiens und ihrer Bewohner. Kriegerische Kosaken, kleine Jäger und Dorfgeschichten seiner Heimat wurden sein Markenzeichen.
München wird's richten
Was fehlte, war die notwendige malerische Meisterschaft. Der Aufbau großer Massenszenen basierend auf sauberer Zeichnung und gekonntem Kolorismus, das wollte er lernen. All dies, was man damals mit der Schule Carl Theodor von Pilotys verband.
Carl Theodor Piloty - Die Gründung der katholischen Liga durch Herzog Maximilian I von Bayern - Ausschnitt (1854)
Öl auf Leinwand 379,5 x 516,5 cm
Also lag es Nahe, dass sein Freund Jozef Simmler und sein Onkel Stanislaw Lessel ihn 1862 nach München an die dortige Akademie empfahlen, welche zu dieser Zeit voll und ganz unter dem Eindruck Pilotys stand.
Gesellige Pferdemaler
Das trockene Studium an der Akademie war Jozef nicht immer geheuer und so suchte er bald Aufnahme im Privatatelier Franz Adams.
Das gesellige Arbeitsleben dort war seine Welt.
Den ganzen Tag, bis zum Abend sitze ich in meinem Atelier, so wohl fühle ich mich dort, Quaglio(Franz) arbeitet mit mir zusammen, denn allein wäre es verdrießlich.Die Themen, die er später immer wieder malte, gewann er zu dieser Zeit lieb. Sein Lehrmeister Adam infizierte Jozef von Brandt mit seiner Begeisterung für die Pferdemalerei. Und der im selben Jahr ins Nachbaratelier eingezogene Theodor Horschelt gab ihm malerisch den Rest. Horschelt, ein früher Weltenbummler, malte wiederholt den wilden Kaukasus. Seine Bilder erfreuten sich aufgrund ihrer exotischen Orte einer gewissen Beliebtheit.
Theodor Horschelt - Rastendes Beduinenpaar mit Araberpferden (1853)
Öl auf Leinwand (63,6 x 79,5 cm)
Neue Pfade
Diese Zutaten schmeckten dem jungen von Brandt, er hatte seinen Weg gefunden. Pferde samt polnischer Heimat und Geschichte. Das war es, was er malen wollte. Eigentlich natürlich für jemanden wie ihn, der auch im Ausland seine Liebe zur Heimat Polen fest im Herzen trug. Polen, das nach dreimaliger Teilung nicht mehr auf der politischen Landkarte existierte, aber dessen glorreiche Vergangenheit Millionen Polen von einer besseren, selbständigen Zukunft träumen ließ.
Zum Glücke der Kunst ging dieser Samen nicht in einem langweiligen, statischen Maler des Biedermeiers auf, sondern in einem akademischen Maler des 19. Jahrhunderts, einem großen Bildkomponisten, Meister dynamischer Handlung, Bewegung im Bilde, gewagter Perspektiven und gekonnter Farbgebung.
Erste Erfolge
Die Welt konnte das erstmals in Ansätzen auf der Weltausstellung 1867 in Paris erkennen, als er sein großes Historienbild Großhetman Chodkiewicz von Litauen in der Schlacht von Chocim gegen die Türken ausstellte und gute Kritiken einheimste.
So schrieb der bekannte Kritiker Friedrich Pecht:
viel coloristische Begabung als reiche Phantasie in der CompositionMit diesem und vielen folgenden Gemälden sprach er den Stolz seiner Landsleute an, um aus der großen Vergangenheit Kraft für die Zukunft zu gewinnen.
Erfolgreich war er auch künstlerisch damit. 1869 in München und 1873 in Wien errang er auf den großen Ausstellungen goldene Medaillen.
Magische Anziehung
Der Maler war nun anerkannt und besaß einen sehr guten Ruf als Künstler und Mensch. So zog von Brandt ab den 70er Jahren unzählige polnische Maler magisch nach München. Es bildete sich eine polnische Kolonie, dessen bedeutendster Kopf von Brandt selber war.
1870 folgte ein weiteres Gemälde mit großer nationaler Bedeutung, Stefan Czarniecki bei Kolding, welches von Brandt für das Warschauer Nationalmuseum schuf. Sein Erfolg wuchs und die Nachfrage seinen Gemälden stieg. Die Museen wollten seine Bilder, so auch 1878 die Berliner Nationalgalerie, welche das riesige, viereinhalb Meter breite Gemälde Befreiung der in Gefangenschaft Geratenen ankaufte.
Kosaken kommen
Eines seiner Hauptwerke und ein Gemälde, welches am Anfang seiner Liebe der Darstellung von Kosaken steht, war das Bild aus dem Jahre 1874, Ukrainische Kosaken ins Feld ziehend, begrüßen die Steppe mit ihrem Kriegsgesang.
Jozef von Brandt - Ukrainische Kosaken ins Feld ziehend begrüßen die Steppe mit ihrem Kriegsgesang (1874)
Öl auf Leinwand (116 x 251 cm)
Öl auf Leinwand (116 x 251 cm)
Aufmerksamen Beobachtern war nicht entgangen, dass er erstmals mit dem Zusatz z Warszawy (aus Warschau) signierte, um Missverständnisse zu vermeiden und als polnischer Maler angesehen zu werden. Mit diesem Werk war er sehr zufrieden, da er es 1875 nach Wien, 1876 nach Berlin und 1878 zur Pariser Weltausstellung sandte.
Zwischen München und Polen
Jozef von Brandt war ein stolzer Pole, aber auch seinem Gastland zu ewigem Dank verpflichtet. Vermittlung der malerischen Grundlagen, Anerkennung seiner Fähigkeiten und finanziellen und beruflichen Erfolg erlangte er in München.
So wurde ihm im Jahre 1877 die Ehrenmitgliedschaft der Akademien in München und Berlin und 1878 die Berufung als königlich, bayrischer Professor an der Kunstakademie in München angetragen. 1876 bekam er die kleine Goldene in Berlin und 1879 die große Goldene in München.
Aufgrund seiner Sommeraufenthalte in Oronsk behielt er den Kontakt zur Heimat, den er 1894 durch die Gründung der Gesellschaft zur Unterstützung polnischer Maler verstärkte. Sein Künstlerleben und Hauptatelier führte er aber weiterhin in München.
Sein Atelier war, wie er selber sagte, eines der sehenswerteren der Stadt. So berichtet ein Besucher:
Es ist geräumig, sehr malerisch, mit viel Geschmack und Phantasie eingerichtet. Zwei miteinander verbundene Arbeitsräume, ausgestattet mit Antiquitäten, Möbeln, Skulpturen, Andenken, Waffen, bildeten das eigentliche Atelier. Von dort gelangt man ins Kabinett, das wie ein Zelt gestaltet und mit Waffen, Pferdegerät, Rüstungen und ähnlichem geschmückt ist.
Gutes Niveau
Die ganz großen Erfolge blieben in den 80er Jahren aus, aber die Nachfrage nach seinen Bildern war ungebrochen.
Sogar den prestigevollen Ruf an die Krakauer Akademie als Nachfolger des großen polnischen Malers Jan Matejkos lehnte er ab, da er sich in seiner Wahlheimat so wohl fühlte.
Jan Matejko - King Jan Sobieski defeating the Turkish army in Vienna -Ausschnitt (1883)
Öl auf Leinwand (458 x 894 cm)
Letzte große Erfolge erzielte von Brandt Anfang der 90er Jahre mit großen Medaillen bei der Berliner Ausstellung 1891, einer Auszeichnung auf der Weltausstellung in Chicago und der Verleihung verschiedener Orden (1873 den Franz-Joseph Orden, 1893 den Verdienstorden der bayrischen Krone und 1898 den Bayerischen Michaelsorden).
Viele seiner Gemälde wurden in den Jahren vor der Jahrhundertwende nach Nordamerika verkauft, weil sein Händler, die Galerie Wimmer, gute Verbindungen dorthin hatte. Auch in Frankreich hatte von Brandt ein Standbein, da er in Paris durch George Petit vertreten war.
Zeitgeist
Doch der Zeitgeist zog auch an von Brandt nicht vorüber. Dafür war er ein zu großer Könner und den aufstrebenden Dilettanten zu verdächtig. So gab es einen großen Aufschrei unter den Sezessionisten, als die Pinakothek zwei Gemälde Brandt's und Roubaud's erwarb. Wie konnte man nur diesen Schund anfkaufen. Gleiches war in Zeitungen zu lesen, welche die alten Meister verlachten und als veraltet ansahen.
Als er am 12. Juni 1915 verstarb, vergoss kaum jemand mehr in München eine Träne. Expressionismus, Futurismus und Kubismus-Müll waren die modernen Schlagworte. Den polnischen Geschichtenerzähler wollte niemand mehr sehen. Ein Schicksal, das er es mit vielen großen Meistern dieser Zeit teilte.
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